Gesund, fit und gut gelaunt durch den Winter

Gesund leben ist ganz einfach. Eigentlich ist alles ganz einfach, wenn es klar ist, wie es geht. Und wenn die Umstände manchmal nicht das Ganze verkomplizieren würden.

Aber das Ganze von vorn: wie geht gesund, fit und gut gelaunt durch den Winter? Wie so oft, ist es einfach aber doch etwas komplexer. Die Bausteine von Gesundheit, körperlicher Fitness und seelischer Balance sind gesunde Ernährung, gute Stressbalance, seelische Pflege und ausreichend körperliche Bewegung.

Gesunde Ernährung

Hier gibt es nicht immer ein Pauschalrezept für alle. Unterschiedliche Menschen in unterschiedlichen Phasen mit unterschiedlichen Tätigkeiten und unterschiedlichen Belastungen haben oft unterschiedliche Ernährungsformen, die zu ihnen im Moment passen. Allgemein lässt sich aber doch einiges sagen. Gesund für alle ist biologisches, frisches, regionales und basenüberschüssiges Essen und Trinken.

Biologisch bedeutet, dass es möglichst unbelastet von Pestiziden, Genforschung, künstlichen Ergänzungen und Zusatzstoffen, einfach Körpergiften insgesamt sein sollte. Es ist ganz einfach, dass der Körper besser funktioniert ohne Stoffe, die ihn behindern und krank machen.

Zudem funktioniert er noch besser, mit Stoffen, mit denen er arbeiten kann. Das sind Vitamine und Mineralstoffe, Ballaststoffe und alle kleinen Teile, die in gesundem Essen stecken.

Möglichst frisches und regionales Essen sorgen ebenso für ein Maximum an guten Stoffen, da durch Lagerung und Transport viele gute Inhaltsstoffe verloren gehen. Je länger, je mehr. In vielen Nahrungsmitteln halbiert sich die Vitaminmenge drastisch – täglich. Das bedeutet beispielsweise, dass einen Tag nach der Ernte im Kopfsalat nur noch circa die Hälfte Vitamin C vorhanden ist, am zweiten noch ein Viertel, am dritten noch ein Achtel. Es ist leicht auszurechnen, dass nach einer Woche oder länger sehr viele Nahrungsmittel, vor allem die mit großer Oberfläche wie Salate, einen Großteil ihrer Vitamine und Mineralien eingebüßt haben.

Mehr zu gesunder, basenüberschüssiger Nahrung finden Sie hier.

Gute Stressbalance

Sehr wichtig ist der Stress in unserem Leben. Bei Stress passieren viele ungesunde Dinge in unserem Körper und auch in unserer Seele. In der zivilisierten Gesellschaft gibt es kaum ein Leben ohne Stress. Wichtig ist vor allem, dass der Stress nicht übermässig wird.

Stress als Zustand kommt aus der Zeit, in der wir unser Essen gesammelt haben und auch teilweise Tiere getötet, um sie zu essen. Es gab noch keinen Hausbau, kein Strassen, keine Autos und keine von vornherein festgelegten Arbeitszeiten.

In diesen Zeiten, die in anderer Hinsicht schwieriger waren als unsere heute (es gab keine Rente, kein Bafög und andere Hilfen), war der Stress für existentielle Krisen wie der Säbelzahntiger, der auf uns zurast und uns fressen will. Deshalb haben wir uns richtigerweise so entwickelt, dass wir diese existentiellen Krisen meistern konnten: wir haben alles um uns herum vergessen ausser dem, was zum Überleben notwendig war. Wo war der nächste Fluchtweg und wie konnten wir am schnellsten zu einem sicheren Versteck gelangen? Alles andere wurde aus unserem Gehirn verbannt. Das war in diesen Situationen genau richtig, denn so konnten wir unser Leben retten.

Aber der Körper und auch die Seele sind nicht darauf eingerichtet, 50 mal täglich 7 mal die Woche vor dem Säbelzahntiger wegzurennen. Das passiert aber, wenn wir „normal“ viel Stress haben. Was ausserdem passiert ist, dass unser Körper Säure produziert, so können wir wach und kampfbereit sein. Das wäre für den Säbelzahltigereinsatz mehrmals im Jahr geeignet. Aber nicht für Dutzende Male pro Woche, Hunderte Male in der Woche und Tausende Male im Monat. Unser Körper wird auf ein hohes, zu hohes Niveau gepuscht, das er natürlicherweise über eine längere Zeit nicht haben könnte. Es geht nur ausnahmsweise in einer existentiellen Bedrohung.

Durch diesen Stress, den wir uns selbst produzieren, verschleissen wir unseren Körper und er wird krank. Die ganze Energie geht in den Stress, den Ausnahmezustand und für andere Funktionen wie das Immunsystem bleibt nicht genug übrig. Also werden wir krank. Typischerweise bei kurzzeitigem Stress vor einer Prüfung werden wir erst nach der Prüfung krank. Denn es mach ja keinen Sinn, beim Davonrennen vor dem Säbelzahntiger plötzlich Grippe zu bekommen und nicht mehr weiterlaufen zu können. Auch das wird unterdrückt.

Bei Langzeitstress kann der Körper die Krankheiten nicht mehr unterdrücken, und dann kommen sie zunehmend massiv. Zuerst Grippe, dann chronische Erkältung, ein paar Jahre später Burn out, noch ein paar Jahre später vielleicht Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs und andere schwerwiegendere Krankheiten.

Dies ist zu verhindern, wenn der Stress ein bestimmtes Maß nicht übersteigt. Wenn immer wieder Phasen mit Entspannung, Sport, Kultur, Alleinesein, soziales Miteinander und vor allem auch Nichtstun dazwischen liegen.

Seelische Pflege

Es gibt immer wieder Zeiten, die auch bei verschiedenen Menschen sehr unterschiedlich sein können, in denen Probleme auftauchen. Hier ist es wichtig, sie nicht zu verdrängen, sondern sich anzusehen, was dahintersteckt. Und die Probleme zu lösen. Dann kann das Leben wieder weiter fließen. Und beim nächsten Problem kann wieder hingesehen werden.

Viele Menschen tun genau das nicht. Sie haben Probleme und verdrängen. Neue Probleme kommen und die werden auch wieder verdrängt. Undsoweiter. Auch dies ist eine Art von Stress, auch wenn dieser nur teilweise bewusst, teilweise oder vielleicht auch größtenteils unbewusst ist. Und dieser Stress tut ebensowenig gut und kann langfristig zu weiteren seelischen Problemen und körperlichen Krankheiten führen.

Es gibt viele Wege, mit diesen Problemen umzugehen. Je nach Mensch, je nach Situation kann Reflexion helfen oder ein Gespräch mit einem guten Freund, einer guten Freundin. Es können Methoden helfen wie Familienaufstellung / Systemisches Stellen, Innere Kind Arbeit, Offene Wahrnehmung, Kinesiologie, EMDR und mehr. In manchen Fällen können auch die klassischen Wege von Psychotherapie – Gesprächstherapie, Psychoanalyse und Verhaltenstherapie helfen.

Körperliche Bewegung

Last but ganz bestimmt nicht least: die körperliche Betätigung. Auch hier gibt es für alle Geschmäcker ganz bestimmt das richtige. Und auch wie bei den anderen Themen ist oft eine Mischung und ein Variantenreichtum zu empfehlen.

Welche Sportart ist die richtige für mich?

Was gibt es alles? Verschiedenste Varianten von Yoga, Kampfsportarten (Karate, Jiu-Jutsu, Judo …) und andere eher neue Entwicklungen. Daneben gibt es die klassischen Arten wie Radfahren, Laufen / Joggen, Tischtennisspielen, Schwimmen, Handball, Volleyball, Basketball und natürlich Fussball. Und in den letzten Jahren hat das Fitnessstudio großen Zulauf mit Geräten und Angeboten in Aerobic und weiteren Varianten, die stets so schnell wechseln, dass ich gar nicht alle aufzählen kann.

Wichtig bei der körperlichen Bewegung ist, dass es etwas ist, dass Ihnen Freude bereitet. Manchmal, vor allem zu Beginn kann die Freude etwas eingeschränkt sein, wenn die Fähigkeit noch nicht so weit entwickelt ist. Aber das Durchhaltevermögen zu trainieren ist ein Teil der Lernerfahrung von Sporttreibenden.

Was gibt es bei der körperlichen Bewegung noch zu beachten?

Zudem wichtig ist es, sowohl Kraft als auch Ausdauer/Kondition und Flexibilität zu trainieren. Deshalb ist eine Kombination verschiedener Sportarten sinnvoll, beispielsweise Laufen (Kondition) und Yoga (Kraft und Flexibilität).

Und drittens ist für den Effekt, wirklich langfristig gesund durch den Winter und das Jahr zu kommen, ein ausreichendes Maß an Sport notwendig. Wenn der Sport draussen stattfinden kann, ist dies umso besser, weil dadurch der Körper mehr Sauerstoff und Licht bekommt. Für wirkliche Fitness ist beispielsweise eine Stunde Yoga pro Woche nicht ausreichend.

Wieviel Sport pro Woche? Und wie Sie das einfach in Ihren Alltag einbauen können

Eine allgemeine Empfehlung auszusprechen ist schwierig, aber als Faustregel würde ich ein Minimum von drei Stunden Sport an der frische Luft empfehlen (Joggen, Yoga, Schwimmen, Ballspiele, Kampfsport etc.). Bei weniger anstrengenden Sportarten entsprechend mehr Stunden pro Woche. 5-7 Stunden wären ein sehr gutes Mittelmaß. Wenn Sie sich nun wundern, wie so viel Sport mit einem Berufsleben zusammengehen kann, versuchen Sie doch täglich zur Arbeit mit dem Rad zu fahren. Damit erreichen die meisten schon fast ihr Wochenpensum und brauchen (fast) keine zusätzliche Zeit für Sport einzuplanen. Und haben zusätzlich noch die Umwelt geschont.

Und wenn Sie sich fragen, wie Outdoorsportarten wie Joggen im Winter bei Schnee funktionieren sollen, lesen Sie hier meinen Artikel: Joggen im Winter – neue Spikes, neues Glück!

Ich wünsche Ihnen viel Freude und Gesundheit im Winter und das ganze Jahr!

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