Petition Umweltinstitut München: Atomkraftwerk England verhindern

Petition: Atomkraftwerk in England verhindern

Zurück in die Vergangenheit? Atom-Comeback in England verhindern!

Text & Bild: Umweltinstitut München

 

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Liebe Freundinnen und Freunde des Umweltinstituts,

Atomkraft ist keine Zukunftstechnologie, sondern unsicher, unnötig und teuer. Trotzdem soll im Südwesten Englands ein neues Atomkraftwerk, Hinkley Point C, errichtet werden.

Hinkley Point liegt nur rund 600 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Bei einem schweren Unfall wären wir auch in Deutschland betroffen. Dabei kann das neue AKW nur gebaut werden, weil die EU-Kommission eine immense staatliche Subvention erlaubt hat, die gegen ihre eigenen Richtlinien verstößt. Statt auf ein Revival der Atomkraft zu setzen, könnte Großbritannien kostengünstiger mit sicheren, erneuerbaren Energien versorgt werden.

Im Rahmen der grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung haben nun alle Bürgerinnen und Bürger in Deutschland die Möglichkeit, eine Stellungnahme zum AKW-Neubau an die britische Regierung zu senden. Wir haben für Sie eine Muster-Einwendung verfasst, um Ihnen eine einfache und schnelle Beteiligungsmöglichkeit zu geben.

Die Zeit drängt: Schon am 20. Oktober endet die Frist für die Bürgerbeteiligung. Bitte machen Sie jetzt mit und zeigen Sie der britischen Regierung, dass Sie keine Rolle rückwärts ins Atomzeitalter wollen!

Jetzt mitmachen!

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Team des Umweltinstitut München

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Kein Revival der Atomkraft in Großbritannien!

Nur rund 600 Kilometer von Deutschland entfernt soll im Südwesten Großbritanniens das neue Atomkraftwerk Hinkley Point C errichtet werden. Alle Bürgerinnen und Bürger in Deutschland haben bis zum 20. Oktober Zeit, ihre Stellungnahmen, Einwände oder Forderungen zum AKW-Neubau-Projekt an das zuständige britische Ministerium zu senden. Machen Sie mit: Schicken Sie jetzt Ihre Einwendung nach Großbritannien um Ihre Ablehnung des AKW-Neubau-Projekts deutlich zu machen!

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Sehr geehrte Damen und Herren,

im Rahmen des grenzüberschreitenden UVP-Beteiligungsverfahrens „Neubau eines Kernkraftwerkes (Hinkley Point C) in Somerset, Großbritannien“ nehme ich wie folgt Stellung:

Ich lehne das AKW-Bauvorhaben ab. Der geplante AKW-Neubau bedroht nicht nur die BewohnerInnen in Großbritannien, sondern auch in Nachbarländern, darunter auch Deutschland. Im Fall eines Unfalls mit radioaktiver Freisetzung ist eine hohe Verseuchung meiner Umgebung möglich und meine Gesundheit sowie die meiner Nachkommen in großer Gefahr.

+ Keine Betriebserfahrung mit dem geplanten Reaktortyp
Zwei Europäische Druckwasserreaktoren EPR der Generation III+ sind vorgesehen. Reaktoren dieses Typs sind noch nirgends auf der Welt in Betrieb. Bei den in Bau befindlichen EPR-Projekten in Finnland und Frankreich haben sich Bauzeit und Kosten aufgrund von Pfusch und Schlampereien und infolgedessen mehreren Sicherheitsnachforderungen bereits vervielfacht. Eine 100-prozentige Sicherheit ist auch bei Reaktoren der neuen Generation nicht gegeben.

+ Unfallszenarien nicht ausreichend
Es wird behauptet, dass es keine negativen grenzüberschreitenden Auswirkungen geben kann, infolgedessen wurden auch keine derartigen Szenarien betrachtet. Ein Nachweis dafür wird nicht erbracht, dieser muss aber zwingend geführt werden. Denn auch bei Reaktoren der neuen Generation können auslegungsüberschreitende Unfälle mit radioaktiven Freisetzungen nicht ausgeschlossen werden. Da Radioaktivität keine Grenzen kennt, kann auch ich massiv betroffen sein.

+ Entsorgung nicht gesichert
Weltweit gibt es kein betriebsbereites Endlager für hochradioaktive Abfälle. Auch Großbritannien hat gerade erst mit einem Standortsuchverfahren begonnen. Vor Ende des Jahrhunderts ist mit einer Fertigstellung nicht zu rechnen. Eine sichere und proliferationsresistente Zwischenlagerung ist über diesen langen Zeitraum nicht gewährleistet.

+ Unerlaubte Förderung
2014 hatte die EU-Kommission entgegen ihrer eigenen Richtlinien Subventionen für Hinkley Point C genehmigt. Damit wird den Investoren, dem französischen Staatskonzern EdF und dem chinesischen Partner China General Nuclear Corporation über 35 Jahre Einnahmensicherheit durch eine hohe Preisgarantie gewährt – eine gigantische Wettbewerbsverzerrung in Europa.

+ Betrachtung von Alternativen
Die Alternativen-Betrachtung bezieht sich lediglich auf Standort, Kühlung und die Lagerung der abgebrannten Brennelemente. Dies genügt den Anforderungen einer UVP nicht. Alternative Energiesysteme, insbesondere basierend auf erneuerbaren Energien, werden überhaupt nicht betrachtet. Dabei sind diese nicht nur erheblich günstiger als die Atomkraft, die noch immer subventioniert werden muss, sondern auch deutlich risikoärmer.

+ Keine Notwendigkeit
Eine energiepolitische Notwendigkeit für neue Atomkraftwerke ist nicht gegeben. Im Gegenteil: Dadurch würde der Ausbau der zukunftsweisenden erneuerbaren Energien nachhaltig behindert und enorme Finanzkraft auf Jahrzehnte gebunden. Atomkraft ist hoch riskant und kann keinen sinnvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Statt die riskante und teure Atomkraft auszubauen, sollte besser in Entwicklung und Ausbau der erneuerbaren Energien investiert werden. Ich fordere deshalb die britische Regierung auf, die Pläne für AKW-Neubauten aufzugeben und stattdessen ein umwelt- und menschenfreundliches Energiesystem auf Basis der Erneuerbaren aufzubauen. Nur damit kann eine länderübergreifende radioaktive Verseuchung sicher ausgeschlossen werden.

Ich bitte um Beachtung aller Punkte und behalte mir eine Ergänzung bei der Erörterung vor.

Mit freundlichen Grüßen

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