Die gute Nachricht: EU lehnt Glyphosat ab
Text und Foto von BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland), Zwischentitel von Andrea Hofmann
Hurra, EU-Abstimmung gegen Glyphosat
38 Stimmen gegen die Glyphosat-Wiederzulassung. Sechs dafür. 18 Enthaltungen. Nach einer Schweigeminute fand gestern die Sitzung des Umweltausschusses des EU-Parlaments in Brüssel statt. Und endete mit einem klaren Votum: Keine Wiederzulassung von Glyphosat!
Leider ist das keine bindende Entscheidung. Es ist aber ein starkes Signal, das uns Mut gibt für unseren Kampf um eine Glyphosat-freie Zukunft. Der Umweltausschuss fordert außerdem, dass die Europäische Kommission ihre Bewertungsgrundlagen – die Studien der Industrie – öffentlich macht.
Transparenz von BRD-Landwirtschaftsminister fehlt
„Unser“ Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) kennt diese Bewertungsgrundlagen ebenfalls – ist das ihm unterstellte BfR doch für die Bewertung verantwortlich. Aber auch er schweigt stoisch.
Fordern Sie Transparenz von Minister Schmidt!
„Glyphosat wurde von der Weltgesundheitsorganisation als vermutlich krebserregend eingestuft. Während die Industrie behauptet, die Substanz würde komplett abgebaut, ist nun klar, dass Glyphosat-Rückstände überall zu finden sind: in der Umwelt, in vielen Produkten des täglichen Lebens, in unseren Körpern“, so ein Sprecher des Umweltausschusses gestern. Finden wir auch!
Und weiter: „Jede Ungewissheit muss beseitigt sein, bevor wir mit dem Genehmigungsverfahren einer Substanz, die so umfassend eingesetzt wird, fortfahren. Dies ist ein Beispiel, wie das „Vorsorge-Prinzip“ angewendet werden sollte.“
Fordern Sie Transparenz von Minister Schmidt!
Vielen Dank und ein frohes Osterfest!
Nehle Hoffer
für das BUND-Glyphosat-Team
Unter folgenden Aufruf setzen Sie Ihre Unterschrift:
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Glyphosat-Verhandlungen raus aus dem Dunkeln!
Sehr geehrter Herr Minister Schmidt,
bitte sagen Sie mir als verantwortlicher Minister, was Sache ist. Bisher weiß niemand, wie Deutschland sich bei der nächsten Abstimmung zur Glyphosat-Wiederzulassung positionieren wird. Und welche Änderungsvorschläge Sie der EU-Kommission nach Brüssel schicken, die gerade alle Mitgliedstaaten befragt.
Es ist bekannt, dass sich Deutschland bei der Probeabstimmung am 8. März zur EU-Wiederzulassung von Glyphosat enthalten hat. Das ist aber nicht etwa bekannt, weil Sie die deutsche Öffentlichkeit darüber informiert hätten. Nein, diese Information sickerte inoffiziell aus den Konferenzräumen.
Doch Demokratie geht nicht ohne Transparenz! Glyphosat betrifft uns alle: Es findet sich in unseren Körperflüssigkeiten, in unserem Essen und im Bier, es zerstört Lebensräume unserer heimischen Pflanzen- und Tierwelt. Deshalb: Die Wiederzulassung von Glyphosat darf nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt werden. Die Bewertungsgrundlagen, die Studien der Industrie, müssen umgehend offen gelegt werden! Setzen Sie sich hierzulande und auch in Brüssel für eine transparente Politik ein – gehen Sie mit gutem Beispiel voran.
Mit besten Grüßen,
Ihr Vorname Nachname
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Vielen Dank für Ihr Engagement!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr BUND-Team
aktion@bund.net
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