Berliner Trinkwasser – sauber und bezahlbar?

Text von Campact, Überschriften von Blog Andrea Hofmann

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Trinkwasser in Berlin gesund und bezahlbar?

Trinkwasser aus dem Hahn ist gut und günstig – doch womöglich nicht mehr lange. Denn das Wasser, aus dem das Berliner Trinkwasser gewonnen wird, wird immer stärker mit der Schwefelverbindung Sulfat belastet. Das Sulfat wird aus Vattenfalls Tagebauen in der Brandenburger Lausitz ausgeschwemmt – der Energiekonzern baggert dort klimaschädliche Braunkohle ab. Sulfat aus dem Wasser zu entfernen ist teuer: Bis zu 30 Prozent könnten die Berliner Wasserpreise steigen, wenn der Trend sich fortsetzt.

Trinkwasser und Braunkohleausstieg in Berlin

Die Landesregierungen von Berlin und Brandenburg stehen bereits unter Zugzwang. Nächste Woche, am 20. November, treffen sich Vertreter/innen beider Regierungen zu einem Krisengipfel. Direkt vorher will das Bündnis „Kohleausstieg Berlin“ einen Appell mit den Stimmen tausender Berliner/innen präsentieren, die sich für ihr Trinkwasser einsetzen.

Das Bündnis fordert verpflichtende Maßnahmen, die den Sulfatgehalt wirksam begrenzen – und eine Übernahme aller Kosten durch den Verursacher Vattenfall. Um das Problem nicht zu verschlimmern, dürfen außerdem keine neuen Tagebaue erschlossen werden. Unterzeichnen Sie jetzt die Petition des Berliner Bündnisses – auf WeAct, der neuen Petitionsplattform von Campact!

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Braunkohle-Sulfat in Spree

Ein großer Teil des Berliner Trinkwassers wird aus dem sogenannten Uferfiltrat der Spree gewonnen. Dies ist Flusswasser, das im Boden versickert und dann über Brunnen wieder entnommen wird. Gelangt weiterhin Sulfat aus Vattenfalls Braunkohle-Tagebaue in die Spree, könnte sie schon in wenigen Jahren nicht mehr als Trinkwasserlieferant taugen. Schon jetzt werden in der Spree Sulfat-Konzentrationen gemessen, die den Grenzwert für Trinkwasser deutlich überschreiten.

Zwar wird das Wasser beim Versickern etwas gereinigt – doch das reicht nicht aus. Im Wasserwerk Friedrichshagen, dem zentralen Werk im Osten Berlins, wurden 2014 in einem Liter Wasser 180 Milligramm Sulfat gemessen. Setzt sich der Trend fort, wäre der Grenzwert von 250 Milligramm bereits in drei Jahren überschritten – weit früher als von Fachleuten bisher erwartet. Ein zu hoher Sulfatgehalt kann insbesondere bei Risikogruppen Durchfall und Erbrechen verursachen. Außerdem zersetzt sulfathaltiges Wasser schneller Leitungen und Beton.

Wird Berliner Wasser bald teurer?

Werden jetzt keine Maßnahmen ergriffen, wird es für die Berliner Wasserverbraucher/innen teuer: Das Sulfat müsste entweder chemisch aus dem Wasser entfernt werden, oder das Trinkwasser müsste künftig aus anderen Werken oder neuen Brunnen gefördert werden. Nach Angaben des Berliner Senates könnten die Wasserpreise durch die chemische Reinigung allein um bis zu 30 Prozent steigen.

Das Bündnis Kohleausstieg Berlin fordert die Landesregierungen von Berlin und Brandenburg deshalb auf: „Zum Schutze der Umwelt und Menschen müssen jetzt umgehend verpflichtende Maßnahmen vereinbart und umgesetzt werden. Des weiteren muss Vattenfall Verantwortung übernehmen und für entstehende Folgekosten aufkommen!“

Unterschreiben Sie jetzt zum Schutz des Berliner Trinkwassers!

Mit herzlichen Grüßen

Ihre Susanne Jacoby, Campaignerin für WeAct

PS: Auf unserer Petitionsplattform WeAct können engagierte Bürger/innen und Initiativen selbst Petitionen aufsetzen und im Netz verbreiten – und so Unterstützer/innen für ihre Anliegen finden. Die Petition ist keine Kampagne von Campact. Da wir die Ziele der Petition jedoch teilen, möchten wir Sie mit dieser E-Mail gerne darauf hinweisen.

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