Tempelhofer Feld – ja oder nein?

foto von freier fläche tempelhofer feld, viel grün mit weitem blauem himmel darüber

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Heute ist die Abstimmung zum Tempelhofer Feld in Berlin – ja oder nein? Für alle Kurzentschlossenen hier ein kleiner informativer Hinweis. Zunächst scheint es so, als hätten beide Seiten gute Argumente: viel öffentliches Grün für die Stadt und bescheidene bezahlbare Bebauung im Grün auf der anderen Seite. Da sieht die Bebauung mit Grün zunächst vernünftiger aus, weil sie zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen scheint. Aber dennoch bleibt ein Bauchgrimmen: stimmt das auch wirklich? Bei dem Berliner Senat unter Bürgermeister Wowereit scheinen in den letzten Jahren leider alle Projekte, die zunächst sozial und richtig scheinen, dann in der Ausführung unsozial und richtig falsch zu werden. Deshalb ist Skepsis durchaus angebracht.

Im folgenden gibt es als Information zu den zwei Positionen, die heute anzukreuzen sind, einen dritten Vorschlag. Und dafür gibt es dann auch den Ankreuzvorschlag für heute. Um Sie nicht zu lange auf die Folter zu spannen: der Vorschlag ist, heute gegen die Bebauung zu stimmen. Um dann später sozial und ökologisch verträglich mit den Bürgerinnen und Bürgen eine gute Mischung hinzubekommen. Denn, wie gesagt, der Berliner Senat hat in den letzten Jahren noch jedes gute Projekt vereitelt. Und Steuergelder gegen den Willen der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger ausgegeben. Zum Beispiel für einen Flughafen, auf dem jahrelang niemand fliegen kann, der aber trotzdem jeden Monat Millionen Instanthaltung kostet.

Der folgende Text ist im Original von der Grünen Fraktion Berlin.

TEMPELHOFER FELD BERLIN – WIR ÜBERLASSEN WOWEREIT KEINEN FLUGHAFEN MEHR!

Mit dem Neubau der Zentral- und Landesbibliothek plant Klaus Wowereit ein weiteres Großprojekt auf dem Tempelhofer Feld. Noch eine Großbaustelle in Berlin! Auch die Verantwortung für einen zweiten Flughafen wollen wir dem Regierenden nicht überlassen. Daher werben wir für ein JA zum Volksentscheid „100% Tempelhofer Feld“. Nur damit sind die Pläne des Senats noch zu stoppen.

Unsere grüne Vision für die Zukunft des Tempelhofer Feldes sieht anders aus: Mit mindestens 250 Hektar zusammenhängender Grünfläche wird die zentrale Freifläche zu Berlins Zentralpark. An den Flanken des Feldes entstehen Wohnungen, die für alle bezahlbar sind. Es entstehen Quartiere und bunte Kieze mit der lebendigen „Berliner Mischung“ aus Wohnen und Leben für arm und reich. Wir wollen ein Feld für alle mit Bäumen, Bänken, Sportplätzen und Schulen. – Viele BerlinerInnen möchten eine Gestaltung des Tempelhofer Feldes, fürchten aber die Zerstörung, wenn die Senatspläne umgesetzt werden.

TEMPELHOFER FELD BERLIN – SOZIAL, ÖKO & BETEILIGUNG

Der grüne Vorschlag ist ein „Dritter Weg für Tempelhof“. Er steht für mehr Grün, sozial verträgliches Wohnen und eine offene Planung. Die Verhandlungen zu diesem „Dritten Weg“ sind jedoch im Berliner Abgeordnetenhaus an den Regierungsfraktionen gescheitert. SPD und CDU waren nicht bereit einen Kompromiss einzugehen, der die bisherige Planung, den Masterplan des Senats, in Frage stellt.

Der Senat spricht nun zwar von behutsamer Planung, doch Fakt ist: Ein ganzes Drittel des Tempelhofer Feldes soll mit bis zu zehngeschossigen Häusern zubetoniert werden. Wir Grüne wollen aber die gesamte Innenfläche sowie die Fläche des so genannten Columbiaquartiers aus ökologischen Gründen schützen und unbebaut lassen. Die Koalitionsfraktionen wollen das Columbiaquartier hingegen bebauen.

TEMPELHOFER FELD BERLIN – WOHNUNGEN FÜR ALLE!

Eine wachsende Stadt benötigt neue, aber vor allem bezahlbare Wohnungen. Deshalb haben wir für klare und verbindliche Quoten für sozial verträgliches Wohnen gestritten. Wenn auf den landeseigenen Grundstücken neuer Wohnraum entsteht, soll dieser zu einem Drittel an SozialleistungsbezieherInnen vergeben werden. Ein weiteres Drittel ist reserviert für Menschen, die einen Wohnberechtigungsschein haben. Das war unser grüner Vorschlag. Im Gesetz der Regierungskoalition kommt das Wort „sozial“ nicht einmal vor.

TEMPELHOFER FELD BERLIN – PLANUNG MIT DER STADT

Anders als Rot-Schwarz, wollen wir eine Planung mit der Stadt und nicht gegen sie. Schließlich verdient ein einmaliger Ort auch eine einmalige Beteiligung. Daher haben wir Grüne einen Planungsbeirat vorgeschlagen. In diesem sind sowohl die Bezirke und die Verbände als auch die Nachbarschaft vertreten. Vor allem wird mit diesem Beteiligungsverfahren jedoch der Senats-Masterplan als Gesamtpaket aufgeschnürt. Genau das will die Koalition ausdrücklich nicht.

TEMPELHOFER FELD BERLIN – JA ZUM VOLKSENTSCHEID „100% TEMPELHOFER FELD“ AM 25. MAI

Aus diesem Grund empfehlen wir den BerlinerInnen: Stimmen Sie am 25. Mai mit JA für „100% Tempelhofer Feld“. Wir werden auch nach dem Volksentscheid mit vielen BündnispartnerInnen in der Stadt weiterhin für neue Radwege, für barrierefreie Zugänge zum Feld und für ein Konzept mit innovativer Nutzung des denkmalgeschützten Flughafengebäudes streiten. All dies ist nämlich auch mit „100% Tempelhofer Feld“ möglich. Mit zwei Nein-Stimmen am 25.5. bekommt keiner der zur Wahl stehenden Gesetzesentwürfe eine Mehrheit. Das bedeutet: Alles geht so weiter wie bisher. Der Senat wird seinen Masterplan durchpeitschen.

Und ganz ehrlich: Wollen Sie Klaus Wowereit wirklich noch einen Flughafen anvertrauen?

WICHTIGER WAHLTIPP!!!

Wenn Sie für das vorläufige Freilassen des Tempelhofer Feldes stimmen wollen, müssen Sie bei der Ersten Abstimmungsfrage „JA“, bei der Zweiten Abstimmungsfrage „NEIN“ ankreuzen.

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