Cellulite. Wie sie kommt und wie sie geht. (Teil 1 – Information)

Was ist Cellulite?
Cellulite ist eine Dellenbildung der Haut, die besonders gehäuft am Gesäß, den Oberschenkeln und den Oberarmen auftritt. Grundsätzlich kann sie überall auftreten, also auch am Bauch, an den Unterschenkeln, den Unterarmen und an anderen Körperteilen.

Was sind die Ursachen von Cellulite?
Bei der Entstehung von Cellulite sind mehrere Aspekte beteiligt. Jedoch ist nicht bei allen Betroffenen das ganze Spektrum an Ursachen problematisch.

Ein wichtige Rolle bei Cellulite spielt die Durchblutung der Haut und des Unterhautfettgewebes. Weiterhin ist die absolute Fettmenge des Gewebes wichtig. (Säure-)Ablagerungen in Haut und Unterhautfettgewebe sind in den meisten Fällen ebenfalls beteiligt. Weitere Aspekte sind schliesslich Muskelaufbau und Kollagenfaserstruktur von Haut und Unterhaut.

Zusammenfassend würde ich sagen, der Ursachenkomplex von Cellulite stellt eine Kombination dar von verminderter Durchblutung, schlaffem Gewebe, aufgedehnten Fettzellen und erhöhtem Säurewert in Haut und Unterhautfettgewebe.

Zur Veranschaulichung möchte ich zwei Extrembeispiele beschreiben. Zunächst den Fall einer Person mit sehr viel Cellulite. Typischwerweise ist sie weiblich, treibt keinerlei Sport oder andere körperliche Betätigung, ist übergewichtig, im fortgeschrittenen Alter und hat sich ihr Leben lang minderwertig ernährt (viel Alkohol, Rauchen und Fleisch, überwiegend Fastfood und Fertigprodukte). Sie benutzt seit ihrer Jugend viel minderwertige Körperpflegeprodukte (Deodorants, Cremes, Lotionen). Ausserdem hat sie in ihrem privaten und beruflichen Leben sehr viel Stress.

Im zweiten Fall beschreibe ich das Gegenteil, bei dem keine Cellulite zu finden ist. Dieser Mensch ist männlich, treibt reichlich Sport, ist schlank, jung und ernährt sich hochwertig (gemischte Kost mit viel Gemüse und Obst in Bioqualität, frisch zubereitet, kein Fastfood, keine Fertigprodukte, kein Rauchen, kein Alkohol und Drogen). Er lebt ein entspanntes Leben mit Beschäftigungen, die ihm Spass machen.

Die erste Person wird abgesehen von Cellulite an vielen weiteren Zivilisationskrankheiten leiden – das sind Krankheiten, die von einer zivilisierten Lebensweise stammen. Zivilisiert heisst in diesem Fall unter anderem zuwenig Bewegung und Ernährung aus Fertigprodukten.

Die zweite Person wird nicht nur keinerlei Probleme mit Cellulite, sondern auch wenig oder kein Problem mit anderen körperlich bedingten Krankheiten haben. Der Grund dafür ist, dass sie sich wichtige Grundstoffe der Gesundheit zuführt (durch Sport und Ernährung). Und andere Stoffe, die ihr schaden, weglässt (Rauchen, Alkohol, Fertigprodukte …).

Wenn Cellulite auftaucht, reicht es in vielen Fällen leider nicht, nur einen Risikofaktor auszuschalten. Je nachdem welche Risikofaktoren die Person betreffen, ist es notwendig, so viele wie möglich zu vermeiden. Nur so kann die Haut tatsächlich cellulitefrei sein und bleiben. Oder auch wieder werden und bleiben.

An manchen Risikofaktoren ist nichts zu ändern, dies trifft beispielsweise auf das Alter zu. Das Geschlecht und der dazugehörige Hormonhaushalt kann durch immense Eingriffe tatsächlich geändert werden. Allerdings hoffe ich und nehme an, dass das Problem der Cellulite niemanden zu einer Geschlechtsumwandlung führen wird. Das erscheint mir ein extrem unverhältnismäßiger Aufwand. Deshalb werde ich darauf nicht näher eingehen. Treffen nun die zwei Punkte auf die Person zu – beispielsweise weiblich und älter – ist es umso wichtiger, sich um die anderen Einflüsse zu kümmern, die verändert werden können.

Geschlecht
Was hat das Geschlecht mit Cellulite zu tun? Mit der Ausprägung des Geschlechts, das heisst ob Mann oder Frau, hängt ein wichtiger Teil des Hormonhaushaltes zusammen.

Beide Geschlechter besitzen zwar grundsätzlich die gleichen Hormone, aber die prozentuale Verteilung ist eine andere. Der Mix, der einen Menschen wie einen Mann aussehen lässt, macht unter anderem auch einen anderen Haut- und Unterhautfettgewebeaufbau. Dies bedeutet, dass Männer kräftigere Kollagenfasern besitzen, weshalb sich die Haut härter und dicker ausbildet. Die Haut ist fester und verformt sich nicht so leicht. Deshalb bekommen Männer auch erst später Falten, aber dann oft tiefere als Frauen.

Die Dellenbildung der Cellulite ist eine Verformung der Haut nach aussen beziehungsweise innen. Dies geschieht bei Männern wegen der höheren Festigkeit der Haut weniger schnell.

Trotzdem ist es eine Fehlinformation, wenn geschrieben wird, Männer bekämen keine Cellulite. Auch Männer bekommen Cellulite. Sie sind nur bei einem Risikopunkt, dem des geschlechtsspezifischen Hormonhaushalts im Vergleich zu Frauen im Vorteil. Hinzu kommt, dass sie oft mehr Sport treiben als Frauen, weshalb sie auch hier zusätzlich punkten. Weiterhin benutzen wesentlich weniger Männer Deodorants und Körperpflegemittel. Sie bringen so weniger Aluminium (Deodorants) und Erdöl (Cremes und Lotion) an und in ihren Körper. Deshalb ist auch ein Vorteil, was die Cellulite angeht. Dazu später mehr bei dem Kapitel Entsäuerung.

Alter
Mit zunehmendem Alter sinkt der Stoffwechsel – auch deshalb, weil die meisten Menschen sich im Laufe der Zeit immer weniger bewegen. Dazu lassen minderwertige Ernährung mit einem hohen Anteil an Säure und ein stressreiches Leben die Säuremenge im Körper im Laufe der Jahre immer weiter ansteigen.
Sowohl der niedrigere Stoffwechsel als auch die zunehmende Säure sorgen für eine Minderdurchblutung des Gewebes. Die schlechtere Versorgung der Zellen wird verstärkt durch zu wenig Sport.
So kommt es zu verringerter Muskelmasse als auch verminderter Gewebestraffung, Sauerstoffzufuhr und Säureausscheidung.
Durch eine immer geringer werdende sportliche Betätigung, den durch das Alter herabgesetzten Stoffwechsel und andere Ursachen nehmen sehr viele Menschen im Laufe der Jahre an Gewicht zu.
Am Alter an sich kann die Person nichts ändern, aber an den Bedingungen, die den Alterungsprozess beschleunigen oder verlangsamen.
Dies führt zu den Bereichen Sport, gesunde Ernährung, reduzierte Fettpolster und Entsäuerung.

Körperfett
Das Körpergewicht, bei dem ein Mensch nicht zuviel an Fettmenge mit sich trägt, ist individuell und deshalb nur begrenzt pauschal anzugeben. Als Ungefährmaß möchte ich hier folgendes nennen: Körpergröße minus 100 minus 10%. Bei sehr sportlichen und kräftigen Menschen kann aber ein Gewicht von Körpergröße minus 100 schon passend sein. Oder auch etwas mehr.
Wichtig ist, dass es keine großen Anhäufungen von Fett mehr gibt, sondern nur noch eine, nicht allzu dicke, Fettschicht.
Die Fettmenge ist wichtig, da ein Aspekt der Cellulite die Größe der Fettzellen ist. Ab einer bestimmten Masse an Fett dehnen sich die einzelnen Fettzellen über ein bestimmtes Maß. Sie drängen dann aus ihrer natürlichen Halterung, die gebildet wird von einem Netz aus Kollagenfasern. Diese hervorquellenden Zellen bilden mit den zurückbleibenden Kollagenfasern die Dellen der Cellulite.
EIn anderer Aspekt besteht darin, dass eine zu große Fettmenge die Versorgung des Gewebes behindert, einfach durch ihre bloße Masse. Sie behindert die Blut- und Lymphgefässe. Das Gewebe wird so schlechter durchblutet, die einzelnen Zellen mit weniger Energie und Sauerstoff versorgt. Die Lymphflüssigkeit fliesst schlechter ab. Das ganze Gewebe befindet sich zunehmend im Stau. Dies verstärkt wiederum die Cellulitis.
Ein weiterer Punkt bei zuviel Fett liegt darin, dass die Person mit mehr Kalorien meist auch mehr Säure aufnimmt. Diese lagert sich im Fettgewebe ab und führt so zu einer verminderten Durchblutung des Gewebes.

Sport
Durch den Sport werden Muskeln in allen Schichten aufgebaut, auch im Tiefengewebe. Es ist wichtig, dass sowohl Kraft als auch Kondition trainiert werden. So werden in allen Schichten Muskeln aufgebaut und das Gewebe gestrafft. Ein weiterer wichtiger Punkt ist eine Pulsbeschleunigung, der Sport sollte so intensiv betrieben werden, dass die Person ins Schwitzen kommt.

Durch den Sport werden die Muskeln ausgebildet und erhalten, das Gewebe wird straffer, besser durchblutet und über das Schwitzen wird Säure ausgeschieden. Ausserdem wird bei Sport an der frischen Luft das Gewebe vermehrt mit Sauerstoff versorgt.

Es sollte nicht zuviel Sport betrieben werden, da dies die Person in vermehrten Stress versetzen würde. Dies bewirkt eine Reihe von ungesunden Körperreaktionen wie Säure-und Adrenalinproduktion.

Gesunde Ernährung
Die Basis bildet frisch zubereitetes Essen aus viel hochwertigem Gemüse und Obst (biologischer Anbau). Begleitet von wenig Fleisch, Fisch und Milch- und Kohlenhydratprodukten.

Weiterhin kein oder wenig Kaffee, Schwarztee und Grüner Tee. Nichtrauchen und kein oder wenig Alkohol. Kaum oder keine Fertigprodukte (Chips, Eiscreme …) und Fastfood (Burger, Fertigpizza …).

Je basischer die Ernährung, desto hilfreicher für die Cellulite, weil sie dadurch weniger Gifte und Säuren enthält, die sich im Gewebe ablagern. Und weil so das Gewebe mit vielen Stoffen versorgt wird, die es zu gesundem Funktionieren braucht.

Was ist Übersäuerung? *Teil 1: Reintun*
Kaffee trinken ohne Reue
Wieso Süßes bei PMS hilft

Entsäuerung
Körperpflege
Ein Problem stellen die marktüblichen Pflegeprodukte dar, da sie die natürliche Entsäuerung des Körpers behindern oder vollständig stoppen. Wie kommt das? Aluminium ist in fast allen Deodorants, um die Entsäuerung zu stoppen, da die ausgeschiedene Säure Nährboden ist für Bakterien. Die Arbeit der Bakterien verursacht den unangenehmen Geruch.
Die handelsüblichen Cremes und Lotionen funktionieren auf Erdölbasis. Das Erdöl wird mit der Lotion von der Haut resorbiert und reichert sich in der Haut als Ausscheidebarriere an.
Die beste Massnahme besteht darin, einfach die schädlichen Substanzen wegzulassen. Es gibt sehr wenige Deodorants ohne Aluminium. Aber beispielsweise Weleda hat Deodorant im Angebot, das ohne das Leichtmetall funktioniert.
Bei den Cremes und Lotionen gibt es im regulären Handel nicht viel Auswahl bei den erdölfreien Mischungen. Hier kann ich einen Gang zum Bioladen empfehlen oder zu einer/einem KosmetikerIn, die/der eine Auswahl an Naturkosmetik führt.
Es wird in meinem Blog bald einen Artikel zum Thema Basische Körperhygiene geben. Wie frau und mann sich beispielsweise aus basischen Produkten preiswert, effektiv und sehr gesund selbst ein Deodorant herstellen kann. In fünf Minuten. Und vieles mehr …
Basische Körperpflegeprodukten zu beziehen zum Beispiel bei
www.siriderma.de
www.lightup-gesundehaut.de

Stress
Stress ist ein wichtiger Faktor bei der Säureproduktion. Wenn ein Mensch unter viel Stress leidet, wird dadurch die körpereigene Säureproduktion angekurbelt. Der Mensch „ist sauer“. Und wird immer saurer.
Das Stressniveau der meisten Menschen in der Industriegesellschaft, oder auch der postindustriellen Gesellschaft, zählt mit zu den Ursachen der Zivilisationskrankheiten.
Entsprechend wichtig für eine Entsäuerung ist es, das eigene Leben stressarm zu gestalten. Das kann für jede und jeden etwas anderes bedeuten. Wichtig dabei ist, einigermaßen in der eigenen Mitte zu sein und das eigene Leben von diesem Zentrum aus zu führen. Und genug Raum für Ruhe, Entspannung und Regeneration zu haben. Ebenso wie für selbstbestimmtes Gestalten der eigenen Welt – beruflich und privat.

Schwitzen
Die bereits durch minderwertige Ernährung aufgenommene Säure kann auch wieder ausgeschieden werden. Dazu dient jede Art von Schwitzen, beispielsweise Sport oder Sauna.
Und wie oben schon erwähnt, ist es wichtig, dass die Haut durch ungesunde Körperpflege nicht behindert wird in ihrer Fähigkeit, die Säure beim Schwitzen auszuscheiden.

Baden
Eine besonders effektive Art der Säureausscheidung ist das Basische Baden. Hier wird ein Basenprodukt in Badewasser gegeben. So werden die Säuren aus Haut und Unterhautfettgewebe per Osmose ins basische Badewasser ausgeleitet.
Es ist eine sehr einfache und sehr effektive Methode, Säure auszuleiten.

Mehr Informationen zum Basischen Baden:
Basisches Baden – allgemein

Basisches Baden – Publikation
Basisches Baden – Beratung

Weitere Artikel zum Thema Basisches Baden:
Badedauer
Hände, Füße und Basisches Baden
Migräne-was hilft?
Akne – die harte Haut
Neurodermitis – die wunde Grenze. Krankheit, Problem und Lösung.

Mehr Informationen zum Thema und Beratung bei Andrea Hofmann (Berlin) unter www.andrea-hofmann.de. Auch gerne in englisch.

Teile deine Gedanken