Wieso Süßes bei PMS hilft

Viele Frauen leiden unter Kopfschmerzen, Bauchziehen, emotionalem Ungleichgewicht, Brustspannen, Ödemen (Wassereinlagerungen), Rückenschmerzen, allgemeinem Unwohlsein und Heisshunger auf Süßes. Und sie leiden darunter an den Tagen vor den Tagen. Diese Symptome werden Prämenstruelles Syndrom (PMS) genannt, da sie in den Tagen vor („prä“) der Menstruation („menstruell“) auftreten.

Was passiert da genau? Der pH-Wert im Blut der Frau ist abhängig von ihrem Zyklus. In der Zeit vor der Menstruation sinkt der pH-Wert, das bedeutet, das Blut der Frau wird zunehmend sauer. Es bleibt dabei immer im basischen Bereich, denn sonst würde die Frau sich selbst verätzen. Mit dem Blut wird auch das vom Blut versorgte Gewebe saurer.

Viele Experten sind sich darin einig, dass ein mehrheitlich basischer Wert den gesunden Normalzustand darstellt. Beispielsweise ist das Fruchtwasser, in dem das Baby im Mutterleib schwimmt, auch basisch. Ein Wert, der in Richtung sauer geht, ist demzufolge weniger gesund.

Beginnt die Menstruation, steigt der pH-Wert wieder an, wird also wieder basischer. Kurz vor der Menstruation ist das Blut am sauersten, kurz nach der Menstruation hat es seinen basischsten Wert innerhalb des Zyklusverlaufs.

Steigen die Säuren im Körper an, bewirkt dies kurz- und langfristig verschiedene negative Effekte. Kurzfristig zum Beispiel beim Muskelkater zu beobachten: die Milchsäure, die durch Überbeanspruchung der Muskeln produziert wird, macht den Muskel saurer. Mit der Folge, dass er schmerzt. Der Schmerz soll den Menschen davon abhalten, noch mehr Sport zu machen und sich noch weiter zu übersäuern. Das Körperbewusstsein versucht bei Übersäuerung gegenzusteuern. Langfristig erzeugt Übersäuerung ein ganzes Spektrum von Krankheiten von A wie Asthma über N wie Neurodermitis und R wie Rheuma bis Z wie Zellulitis.

Ausserdem ist wichtig zu wissen, dass jeder Mensch die Möglichkeit hat, Säuren an verschiedenen Orten zu deponieren. So können Säuren in einer Depotform eingelagert werden, die biochemisch inaktiv ist – sie verändert den pH-Wert nicht direkt. Wird die Säure aus der Depotform gelöst, so ist sie biochemisch wieder aktiv und beeinflusst den pH-Wert direkt. Durch diese Wirkungsweise kann der pH-Wert mit den im System vorhandenen Säuren verändert werden, auch wenn keine Säure von aussen zugeführt oder ausgeschieden wird.

Im Zusammenhang mit der Menstruation bedeutet dies, dass der Körper durch den Anstieg der Säure in Blut und Gewebe in den Tagen vor der Menstruation merkt, dass die Säurebelastung zunimmt und versucht, gegenzusteuern. Denn Säurebelastung würde kurzfristig zur Übersäuerung aber langfristig zur Verätzung führen. Die einfachste und für den Körper verträglichste Art, das zu verhindern, ist die Zufuhr von Basen. Nimmt der Mensch Basen auf, können diese die Säuren neutralisieren und so helfen, den Körper basisch zu halten. Also signalisiert der Körper dem Menschen, das Unbewusste dem Bewussten, dass Basen benötigt werden. Wie tut er das? Mit dem Heisshunger auf Süßes.

Süße Nahrung bedeutete viele Jahrtausende lang für den Menschen Obst und fruchtähnliche Pflanzen. Oder auch Honig. Durch die enthaltenen Zucker (Fruchtzucker) schmecken sie süß. Fast alle Obstsorten und auch Honig enthalten mehr Basen als Säuren. Deshalb nennt man sie basenüberschüssig. Wobei es nicht um den direkten pH-Wert der Frucht geht, sondern um die Basen und Säuren, die sie dem menschlichen Organismus liefern. Liefern sie also dem Körper mehr Basen als Säuren zum sogenannten Verstoffwechseln, nennt man die Obstsorte basenüberschüssig, oder kurz basisch. Liefert sie dagegen mehr Säuren, nennt man sie sauer.

Zurück zum Zyklus. Steigt der Säurewert zunehmend vor der Menstruation, will der Körper gegenregulieren und versucht dem Bewusstsein die Meldung für Basenaufnahme zu senden. Das ist nach alter Tradition der Heisshunger auf Süßes. Damit hat es Jahrtausende lang geklappt. Aber im Zeitalter der Industrialisierung ist die Nahrung ebenso industrialisiert. Heisshunger auf Süßes bedeutet nun für den Menschen nicht mehr Obst und Honig, sondern industriell hergestellte Süßwaren aus industriell veränderten Rohstoffen wie weisser Zucker, gehärtete Fette, Weizenauszugsmehle, Zusatzstoffe, Konservierungsstoffe, Pestizidrückstände, Schaumstoffe, Regulatoren, chemische Farbstoffe und vieles mehr. Diese Stoffe haben alle eins gemeinsam: sie sind sauer, sehr sauer. Keine Base weit und breit.

Der Körper der Frau in den Tagen vor der Menstruation sendet ihr also das Signal, basenüberschüssige Nahrung zu sich zu nehmen, um den hormonellen Säureanstieg auszugleichen. Durch die veränderte Nahrungswelt aber hat sich der Code ins Gegenteil verkehrt. Statt dem süßen basischen Obst isst die Frau die süßen sauren Süßwaren. Und der Körper, der sowieso bereits im leichten Säurestress ist, bekommt eine Riesenladung Säure zugeschossen. Der leichte Stress wird zur kleinen Katastrophe. Statt eines Ausgleiches führt die Person sich durch dieses Missverständnis genau das zu, was ihr Körper unter allen Umständen meidet: mehr Säure.

Dadurch kommt es zu verstärkten Symptomen wie Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Brustpannen, Ödemen, emotionalen Stimmungstiefs vor der Menstruation. Aber auch die Menstruation selbst ist direkt damit verbunden. Erhöhte Säurewerte verursachen oder steigern Menstruationskrämpfe und andere Funktionsstörungen wie zu starke Regelblutung (Hypermenorrhoe).

In den Wechseljahren, der großen Hormonumstellung in der späten Lebensmitte der Frau, führen überhöhte Säurewerte ebenfalls (mit) zu den bekannten Symptomen wie Hitzewallungen, Unwohlsein, emotionale Imbalancen und anderen.

Was tun? Eigentlich ist es ganz einfach: zurück zur Natur. Wenn Sie industriell hergestellte Waren mehr und mehr meiden, dafür zunehmend ursprünglich essen (regional, saisonal, bio, frisch) dann unterstützen Sie Ihren Körper mit Basenzufuhr. Als einfache Faustregel gilt: Obst, Gemüse und Kartoffeln sind basisch. Fleisch, Getreide und Milchprodukte sind sauer. Zur genaueren Information gibt es Tabellen mit genauen Basen- und Säurewerten.

Abgesehen von einer basenüberschüssigen Ernährung kann mensch auch Basisch Baden. Dabei wird eine Base ins Badewasser gegeben. Durch das basische Wasser wandert per Osmose (Durchtritt durch eine Membran mittels Konzentrationsunterschied) die überschüssige Säure aus dem Körper ins Badewasser. So kann der Körper auf einfache Weise entsäuern.

Am besten ein paar basische Tage vor dem Einsetzen der PMS. Dies kann von Frau zu Frau unterschiedlich sein – bei manchen Frauen beginnt die PMS mit dem Eisprung, also circa 14 Tage vor der Menstruation. Bei anderen Frauen beginnt das Prämenstruelle Syndrom auch erst ein oder zwei Tage vor der Menstruation.

Basisches Baden hilft generell, den Säurespiegel niedrig zu halten. Wird besonders vor der Menstruation, am besten kurz vor dem Einsetzen der PMS viel gebadet, dann wird die Säurespitze des Zyklus abgebaut, wodurch sich die Symptome lindern oder ganz verschwinden.

Am besten kann eine Kombination von basenüberschüssiger Ernährung und Basischem Baden die Entsäuerung und das Verschwinden der Beschwerden unterstützen.

Wenn die Symptome sehr heftig sind und die bereits vorliegende Übersäuerung stark fortgeschritten, dauert es manchmal Monate oder noch länger, bis mit dem Basenbad Werte erreicht sind, die die Symptome vollkommen verschwinden lassen. Doch eine kurzfristige Besserung zeigt sich oft schon mit den ersten Bädern.

Ausserdem kann es in einigen Fällen zusätzlich seelische Komponenten geben, die sich durch andere Methoden lösen lassen wie beispielsweise Psycho-Kinesiologie, Familienstellen / Systemisches Stellen und Innere-Kind-Arbeit.

Bei heftigen Beschwerden mit komplexen Ursachen kann am besten ein Zusammenspiel von Methoden greifen, die alle verschiedenartigen Facetten des Problems abdecken und aufzulösen vermögen.

Grundlage für ein gesundes Leben ist, die Zusammenhänge zu kennen und Körper, Geist und Seele zu geben, was sie brauchen. Bekommt der Körper bei seinem Heisshunger nach Süßem eine Portion Obst mit Sahne (Sahne ist als einziges Milchprodukt basisch), gerne in rauen Mengen, kann er sich wieder mit Basen aufladen. Ein basischer Körper hilft bei einem gesunden, glücklichen Leben durch Kraft, Ausdauer, Flexibilität und Belastbarkeit.

Mehr Information, Beratung zu Basischem Baden, Basischer Ernährung und anderen Themen:
www.andrea-hofmann.de Raum für Innere Arbeit in Berlin Mitte, Prenzlauer Berg, Kreuzberg / Friedrichshain und Treptow / Neukölln

www.basischesbaden.de

6 Kommentare

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19. Juli 2012 um 19:54

wow danke!

Andrea Hillner
17. Oktober 2012 um 12:26

Hallo,
ich habe meine Ernährung umgestellt auf vegan wegen der Arthrose in meinen Knien. Jetzt versuche ich rauszubekommen ob veganer Käse oder veganer Aufschnitt basisch oder sauer reagieren. Haben Sie eine Idee?
LG Andrea

17. Oktober 2012 um 13:09
– Als Antwort auf: Andrea Hillner

Hallo Andrea,

danke für Ihre/Deine Frage!

Mir fallen dazu zwei Möglichkeiten ein: 1. Urin testen 2. Tabelleninformation

Da es in der Kommentarfunktion leider zu wenig Platz für eine differenzierte Antwort gibt, habe ich dazu einen Artikel gepostet:
Wie finde ich heraus, ob ein Lebensmittel basisch oder sauer ist?

Ich hoffe, dass die Information weiterhelfen kann? Wenn nicht, bitte geben Sie gerne Bescheid!
Schöne Grüße
Andrea Hofmann

18. Februar 2014 um 05:29

wow – ein toller Artikel, vielen dank!

11. September 2014 um 10:58

Danke!! Endlich mal ein Artikel zum Thema, der mehr Infos beinhaltet als „achten Sie auf regelmäßige Mahlzeiten und nehmen Sie genügend Ballaststoffe zu sich“. Ich werd das jetzt mal ausprobieren, hoffentlich hilft es!

8. Januar 2015 um 20:33

Danke! Ab morgen probiere ich das auch aus.

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