Wie das Innere Kind den gehemmten Erwachsenen befreit

Für viele Blockaden, die ein freies und erfülltes erwachsenes Leben behindern, finden sich die Ursache in mehr oder weniger traumatischen Erlebnissen der Kindheit.

In Situationen im Alltag der oder des Erwachsenen fühlt sich der Mensch plötzlich ganz anders als sonst – wie ein unfähiges, gelähmtes oder bockiges Kind. Er ist von diesem Verhalten überrumpelt und kann es nicht seiner „normalen erwachsenen“ Person, seinem sonstigen Bewusstsein zuordnen.

Was passiert in dieser Situation? Die Situation ähnelt in bestimmten Aspekten einem Ereignis oder einer Stimmung, die die Person aus der Kindheit kennt – ob bewusst oder unbewusst. Das Erlebnis aus der Kindheit hat eine Wunde hinterlassen, die nie heilen konnte. Die Situation aus dem Alltag des Erwachsenen ähnelt der Kindheitserfahrung in bestimmten Punkten, vielleicht auch nur in einem Punkt. Und das Unbewusste bringt die erwachsene Person im Bruchteil einer Sekunde in die Welt des Kindes zurück. In die Welt der Verletzung und des Schmerzes.

In diesem Moment fühlt der Mensch, erwachsen in seinem Körper, mit der Seele des Kindes. Und reagiert als diese Kind, dieses verletzte Kind. Der Mensch ist 38 Jahre alt und fühlt und agiert wie ein Fünfjähriger. Wie ein verletzter, unglücklicher Fünfjähriger.

In der Arbeit mit dem inneren Kind können über Übungen zu verschiedenen Kindheitsabschnitten die jeweiligen Probleme der Reifestufen im Leben der Betroffenen gefunden werden. Die frühere Verletzung als Kind kann gesehen werden, sie kann angenommen werden und so heilen. Die Annahme der Realität, die in der akuten Situation im Kindesalter für das Kind nicht möglich war, kann so Schritt für Schritt als erwachsene Person nachgeholt werden. So kann die Ursache, die Blockade von früher, gelöst werden.

Bis dahin war die Entwicklung des Kindes nicht vollzogen, diese Behinderung stand der oder dem Erwachsenen von heute im Weg. Durch die Auflösung der traumatisierenden Situation wird die Entwicklung im nachhinein vollzogen. Das ursprüngliche Potential ist noch immer da und kann nun freigesetzt werden. So kann die betreffende Person jetzt trotz dieser Kindheitsprägungen ihr Potential entfalten. Nach dem Lösen der Blockaden des Inneren Kindes ist nun ein freies, bewusstes und selbstbestimmtes Handeln möglich.

Wenn die oder der Einzelne in den betreffenden Entwicklungsstufen sich nicht beschützt, unterstützt und ungehindert entfalten konnte, zeigt sich das in Symptomen wie Minderwertigkeitsproblemen, kreativen Hemmungen, zu wenig Selbstvertrauen, Abhängigkeit, Co-Abhängigkeit, Sucht, Zwang, Gewalt und Missbrauch (Opfer und/oder Täter_in). Weiterhin können Vertrauensprobleme, Selbstbestrafung, narzisstischen Störungen und Wunderglaube auftreten. Häufig sind Depressionen neben anderen Formen wie sexuellen Störungen, undiszipliniertem Verhalten, Denkstörungen, Apathie und Suicidtendenzen (-versuchen).

Beispielsweise führt eine Störung in der Säuglingsphase (Geburt bis neun Monate) zur mangelnden oder vollständig fehlenden Entwicklung des Urvertrauens. Stattdessen entwickelt sich ein grundlegendes Misstrauen. In der nächsten Phase (neun Monate bis drei Jahre) führt eine gesunde Unterstützung durch Familie und Umfeld zur Autonomie des Kindes. Im gegenteiligen Fall entwickelt sich gestörte Scham und chronischer Zweifel. Die Vorschulzeit (drei bis sechs Jahre) kann im günstigen Fall zu Ausbildung von Initiative führen. Oder aber im weniger günstigen Fall dazu, dass sich chronische und massive Schuldgefühle bilden.

Im Alter von 6 Jahren bis zur Pubertät kann sich gesunder Fleiss und Aktivität entwickeln, im gestörten Fall wird das Fundament für Minderwertigkeitskomplexe gelegt. In der Phase von Pubertät und Adoleszens (circa 13 bis 26 Jahre) findet der Mensch in einer gesunden Entwicklung zur eigenen Identität, die Störung produziert Rollenkonfusion und Identitätsstörungen.

Störungen und Probleme mit ihren Folgeerscheinungen begleiten in vielen Fällen, wenn sie nicht in irgendeiner Form bearbeitet werden, den Menschen sein Leben lang.

Mit verschiedenen Methoden wie beispielsweise der Inneren-Kind-Arbeit können die Probleme gefunden und gelöst werden. So können die Betroffenen in jedem Lebensalter zu ihren eigenen Wurzeln und zu ihrer eigenen Kraft und Kreativität (zurück) finden.

Mehr Information, Beratung und Seminare zum Inneren Kind finden Sie unter:
www.andrea-hofmann.de Raum für Innere Arbeit in Berlin Mitte, Prenzlauer Berg, Kreuzberg / Friedrichshain und Treptow / Neukölln

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